Kunsttherapie Plastizieren, was ist das?
Die
eigentlichen
Entwickler
der
verschiedenen
Kunst-
therapien
(Mal-,
Musik,
Plastizier-,
und
Sprach-
therapie,
sowie
Eurythmie
und
rhythmische
Massage
zählen
dazu)
findet
man
in
der
anthroposophischen
Bewegung
und
sie
gehören
zur
medizinischen
Sektion
am
Goetheanum
in
Dornach.
Es
gibt
mittlerweile
aber
auch
viele
nicht-anthroposophische
Ausbildungs-
stätten
für
Kunsttherapie.
Diese
haben
eine
andere
Vorgehensweise,
da
ein
anderes
Menschenbild
als
Hintergrund
dient.
Anthroposophische
Kunsttherapie
ist
bei
den
Krankenkassen
hoch
anerkannt,
wobei
sich
dies
auch
am
ändern
ist,
indem
zunehmend
der
Eidgenössische
Abschluss
zusätzlich
erwartet
wird
(genannt
Kunsttherapeut
(ED))
und
der
Ausdruck
davon
ist,
dass
die
Kunsttherapie
neu
als
Beruf
anerkannt
ist.
Kunsttherapie
bedeutet,
dass
man
mit
einem
künstlerischem
Medium
arbeitet
und
damit
sich
wieder
innere
vergrabene
Kräfte
hervorholt
oder
äussere
Kraftwirkungen
kennenlernt
und
sie
für
sich
wieder
nutzen
lernt.
Die
Kunst
gibt
die
Freude
und
weckt
Eigeninitiative
und
wärmende
Begeisterung,
die
unabdingbar
sind
um
zu
gesunden,
woran
immer
man
auch
leidet.
Entwickelt
hat
das
Plastizieren
der
Kunsttherapeut
Raoul
Ratnovsky
vor
allem
nach
den
Kapitellen
im
Goetheanum,
von
denen
es
kleine
Originalmodelle
noch
von
Rudolf
Steiner
selbst
gibt.
Die
Kapitelle
drücken
die
sieben
Menschheits-
entwicklungsstadien
und
damit
Kräftewir-kungen
aus,
von denen zwei noch in der Zukunft liegen.
Wir
sehen
hier
oben
von
rechts
nach
links
(!)
Alter
Saturn
(Grundlegung
des
physischen
Leibes
und
der
Mineralien),
Alte
Sonne
(Grundlegung
für
den
ätherischen,
also
Lebensleib
und
die
Pflanzen),
Alter
Mond
(Grundlegung
für
den
Astralleib,
die
Seele
und
die
Tiere,
für
Innenraumbildung),
Mars
(Christusgeburt
und
damit
Geburt
des
ICHs
im
anthroposophischen
Sinne
und
damit
dem
Menschen
an
sich),
Merkur
(unser
jetziger
aber
auch
noch
zukünftiger
Zustand,
wo
das
ICH
erst
richtig
zu
inkarnieren
anfängt
(und
Lebensgeist),
Jupiter
(Geistselbst
zukünftig)
und
ganz
links
das
Venuskapitell
(Geistesmensch
als
zukünftiger
Mensch,
der
keinen
physischen
Körper
mehr
brauchen
wird).
Die
plastische
Kunsttherapie
baut
auf)
…
der
Grundannahme,
dass
sich
der
Mensch
aus
den
gleichen
Kräften
leiblich,
seelisch
und
geistig
aufgebaut
hat,
mit
denen
er
später
in
freier
Weise
seine
Kulturleistungen
vollbringt.“
(Evelyne
Golombek
(Lit.3):„Plastisch-
Thera-peutisches
Gestalten“,
Einleitung
Seite
11
).
Mit
dem
kunsttherapeutischem
Tun
arbeitet
der
Patient
also
direkt
mit
den
Kräften,
die
seinen
Leib
aufbauten
und
wiederauf-
bauen
können
(im
eingeschränkterem
Masse
beim
physischen
Leib,
da
ein
Herz
z.B.
nicht
physisch
neu
aufgebaut
werden
kann)
und
somit
der
Patient
direkt
über
das
Kunstwerk
auf
diese
Kräfte
Einfluss
nehmen
kann
(was
aber
nicht
zwangsläufig
geschieht,
sondern
auch
vom
Individuum
und
dem
Therapeuten
und
der
Beziehung
zueinander
abhängt).
In
der
therapeut-
ischen
Arbeit
formen
wir
aber
nicht
die
grossen
Kapitelle,
sondern
mit
den
von
Raoul
Ratnovsky
daraus
entwickelten
Therapieübungen
bzw.
etwas
ganz
Eigenem.
Mit
Leibaufbau
sind
alle
vier
Wesensglieder
gemeint,
also
auch
die
nichtmateriellen
und
nicht
sichtbaren
Leiber,
wie
den
ätherischen
Leib
(siehe
unter Wesensgliedern).
Wer
sich
noch
intensiver
für
diese
Denkweise
interessiert,
dem
sei
empfohlen
auf
dieser
webside
unter
der
Sparte
«Einführung
in
die
anthroposophische
Denkweise
mit
Schwerpunkt
Medizin
und
Kunsttherapie»
weiterzulesen.
Viele
Begriffe
lassen
sich
auch
gut
auf
anthrowiki.at
erklärt finden.
Plastizieren
Ich
lasse
hauptsächlich
mit
Ton
arbeiten.
Zum
Plastizieren
gehören
aber
auch
Materialien
wie
Stein,
Holz, Wachs, Sand etc.
Das
Arbeiten
mit
Ton
ermöglicht
dem
Menschen
seine
Selbstwirksamkeit
zu
erfahren
und
sichtbar
zu
machen.
Wenn
ich
den
Ton
nicht
bewege,
geschieht
auch
nichts,
aber
wenn
ich
ihn
gestalte,
kann
ich
sehen,
dass
mein
Handeln
etwas
bewirkt.
Das
klingt
so
schlicht,
ist
aber
für
viele
Menschen
gar
nicht
mehr
so
einfach,
da
oft
das
Gefühl
entsteht,
man
könne
an
seiner
Situation
nichts
machen,
nichts
ändern.
Eine
Ohnmacht
also,
der
mit
dem
Plastizieren
fröhlich
begegnet
werden
kann
und
sich
überwinden
lässt.
Das
Geschaffene
steht
(ob
fertig
oder
noch
am
werden)
stellvertretend
für
das
eigenen
Innere,
und
es
kann
so
mit
Abstand,
erstaunt
betrachtet,
verändert
oder
ganz
neu
aufgebaut
werden.
Der
Ton
ist
ein
dankbares
Material,
weil
Neues
ausprobiert
werden
kann
und
wenn
es
nicht
stimmt,
wieder
verändert
werden
kann.
Die
Arbeiten
werden
während
des
Werdens
feucht
gehalten
(zum
Teil
über
viele
Wochen),
so
dass
daran
weitergearbeitet
werden
kann.
Mit
dem
Ton
kann
geworfen,
mit
den
Füssen
darin
gearbeitet
werden
und
es
kann
sehr
gross
mit
kiloweise
Ton
geschehen
oder
ganz
im
Kleinen
und
Zarten
mit
vielleicht
nur
100
g
Ton.
Die
fertigen
Arbeiten
werden
wieder
in
die
Tonkiste
getan
.
Ich
biete
keinen
Keramikworkshop
an,
sondern
ich
arbeite
wirklich
therapeutisch
und
das
Geschehen
während
des
Arbeitens
kann
sich
tief
im
Menschen
einprägen
und
ist
das
Wichtigste
für
die
Gesundung.
Die
Erfolge,
die
ich
erlebe,
die
Widerstände,
denen
ich
begegne
und
sie
plastisch
und
damit
auch
innerlich
überwinde,
die
Grenzen,
an
die
ich
stosse
und
meinen
Raum
damit
vielleicht
etwas
grösser
mache
und
die
Grenzen
etwas
versetzen
kann
sind
das
Ziel
und
nicht
eine
Skulptur
für
das
Wohnzimmerregal.
Diese
mit
dem
Plastizieren
angestossenen
Erfahrungen
entwickeln
sich
im
Menschen
immer
weiter,
wobei
eine
getrocknete
und
geschrumpfte
Skulptur
dort
stehen
bleibt,
wie
erstarrt,
wo
man
sich
innerlich
schon
längst
weiterentwickelt
hat.
Wenn
man
dann
nach
ein
paar
Wochen
auf
die
alte
Form
schaut,
erkennt
man
sie
oft
nicht
mal
mehr
wieder
oder
ist
enttäuscht,
weil
es
in
einem
selbst
sich
weiterentwickelt
hat
und
sich
selbst
viel
schöner
entwickelt
hat,
als
diese
abgestorbene
und
trockene
Materie,
die
von
diesem
Erleben
übriggeblieben
ist.
Ich
hatte
ganz
am
Anfang
auch
Mühe
damit
schöne
Skulpturen
wieder
abzubauen,
aber
ich
habe
die
Enttäuschung
am
eigenen
Leib
öfter
erlebt,
wenn
ich
es
aufheben
wollte.
Da
ich
einen
anthropo-sophischen
Hintergrund
habe,
ist
es
für
mich
erlebbar,
dass
Alles,
wirklich
alles,
was
wir
hier
auf
der
Erde
schaffen,
denken
und
tun,
in
der
geistigen
Welt
gespeichert
ist.
Wenn
grosse
Skulpturen
herunterkrachten,
so
war
da
immer
das
Vertrauen,
dass
diese
Skulptur
in
der
geistigen
Welt
und
in
mir
weiterexistiert.
Da
lässt
sich
auch
ein
Loslassen
üben.
V
iele
Produkte
die
man
dann
mit
nach
Hause
nimmt,
belasten
einen
manchmal
auch mehr, als dass sie Freude machen.
Wie kann ich mir das vorstellen?
Ich
arbeite
beispielsweise
an
einem
grossen
Krug.
Dabei
merke
ich
wie
unheimlich
schwer
mir
etwas
so
Simples
wie
den
oberen
Krugrand
zu
plastizieren
fällt.
Ich
arbeite
kontinuierlich
daran,
ringe
mit
mir
und
es
gelingt
mir
irgendwann
die
für
mich
richtige
Grösse
der
Öffnung
oben
zu
finden
und
die
richtige
Ausweitung.
Während
des
Arbeitens
merke
ich
vielleicht
schon,
dass
ich
das
grundsätzlich
bei
mir
erkenne,
dass
es
mir
schwer
fällt
Grenzen
zu
setzen
und
ich
mich
vielleicht
zu
viel
öffne
oder
zu
eng
mache.
Wie
fühlt
sich
das
an,
wenn
ich
das
plastisch
vor
mir
habe?
Ich
kann
mit
dem
Ton
spielerisch
üben
und
ausprobieren
und
Neues
erarbeiten
und
dies
wirkt
sich
dann
auf
das
eigenen
Innere
aus.
Dann
das
Gelingen,
was
viel
tiefer
wirkt
als
einfach
nur
ein
schönes
Kunstwerk
produziert
zu
haben.
Es
klingt
so
simpel,
aber
es
wirkt!
Und
es
wirkt
tief
und
anhaltend.
Ich
habe
das
schon
oft
beobachten
können
und
es
überrascht
mich
jedesmal
doch selber wieder.
Es
braucht
auch
keine
Vorerfahrungen
und
man
muss
überhaupt
kein
Künstler
sein.
Jeder
Mensch
ist
ein
Künstler
(Joseph
Beuyes),
ein
Lebenskünstler mindestens.
Zwei
Kurzfilme
über
das
therapeutische
Plastizieren
findet man
h
ier
.
VENUSKAPITEL
(zukünftig)